Geburtsverhalten und -verlauf
Bedeutung
- Der Geburtsverlauf wirkt sich auf die Gesundheit der Sau und die Überlebensrate der Ferkel aus.
- Idealerweise liegt die Sau während der ganzen Geburt in Seitenlage, da mit jedem Positionswechsel ein hohes Risiko besteht, die noch unsicher laufenden und nach dem Gesäuge der Mutter suchenden Ferkel zu erdrücken.
- Die Zeit zwischen den Geburten einzelner Ferkel sollte nicht mehr als 30 Minuten betragen.
- Sauen, die ruhig und ohne Komplikationen abferkeln, haben eine bessere Aufzuchtleistung und Gebrauchsfähigkeit (geringerer Arbeitsaufwand).
Bevor die Geburt beginnt
Nestbauverhalten trägt zur Geburtsvorbereitung bei. Etwa 12 Stunden vor der Geburt kann eine gesteigerte Aktivität der Sau beobachtet werden. Anzeichen von Nestbauverhalten sind, wenn die Sau im Stroh wühlt, mit den Vorderbeinen scharrt, Stroh herumträgt und dieses an einer Stelle anhäuft. Dazu sollte der Sau geeignetes Material wie langes Stroh zur Verfügung gestellt werden.
Maßnahmen und Tipps
- Für eine gute Beurteilung des Geburtsverhaltens und ein rasches Eingreifen bei Problemen das Geburtsverhalten regelmäßig kontrollieren.
- Ein ausreichendes Angebot an Raufutter und Wasser kann Geburtsstörungen und MMA verhindern.
- Ein Wurfausgleich ist nur in den ersten 3 Tagen nach der Geburt erfolgsversprechend, da spätestens nach 12 Stunden die Zitzenordnung festgelegt ist und nicht genutzte Zitzen die Milchproduktion am dritten Tag einstellen. Ferkel wenn möglich bei der eigenen Mutter lassen und nur im Notfall versetzen.
Beurteilung (Dokumentation in der Mütterlichkeitskarte)
Geburtsverhalten |
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Geleistete Geburtshilfe |
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Schwergeburt |
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