Ferkelverluste
Bedeutung
Hohe Ferkelverluste vor allem in den ersten 3 Tagen nach der Geburt sind ein tierschutzrechtliches und ökonomisches Problem. Ungeeignete Management-, Fütterungs- oder Haltungsbedingungen sowie das Verhalten der Sau können die Ferkelsterblichkeit erhöhen. Die Verluste steigen auch mit zunehmender Wurfgröße und Parität.
Sauen, die ruhig mit neuen Situationen umgehen und beim Abliegen umgehend auf Ferkelschreie reagieren, zeigen ein fürsorglicheres Verhalten gegenüber ihren Ferkeln und verursachen weniger Erdrückungsverluste.
Maßnahmen und Tipps
- Selektion mütterlicher Sauen
- Zucht auf eine hohe Ferkelaufzuchtrate und Wurfqualität statt auf eine hohe Anzahl geborener Ferkel pro Wurf
- Natürliches Nestbauverhalten ermöglichen.
- Gut strukturierte Buchten mit Abliegehilfen (z. B. Ferkelbügel) und rutschfestem Untergrund anbieten.
- Einfach zugängliches, zugfreies Ferkelnest mit Temperaturen von 28–34 °C (1. Woche 30–34 °C) und einer Lichtquelle zur Verfügung stellen.
- Auf ein gutes Stallklima achten, um Hitzestress zu vermeiden (optimale Temperatur während der Geburt: 24 °C).
- Auf guten Gesundheitszustand der Sauen achten (Klauenpflege, Ernährung, Gesäugequalität).
- Beim Abferkeln (ohne die Sau zu stören) und bei der Fütterung anwesend sein (Tierkontrolle!).
- Überzählige Ferkel (mehr Ferkel als funktionsfähige Zitzen) führen zu Unruhe und Kämpfen am Gesäuge. Die Sau unterbricht dann das Säugen häufiger und ändert ihre Liegeposition, wobei mehr Ferkel erdrückt werden können. In solchen Fällen die Ferkel rechtzeitig versetzen!