Paarungsplanung und Eberauswahl
Zur seriösen Paarungsplanung gehört neben der Auswahl der geeigneten Sau für die Remontierung auch die Auswahl eines passenden Ebers, welcher die Schwächen verbessert und die Stärken der Sau mindestens stabilisiert.
Für die Remontierung der Herde wird empfohlen, KB-Eber zu verwenden. Die Bevorzugung des Natursprungs gemäß den Grundsätzen des biologischen Landbaus erschwert eine zielführende Sauenzucht, da mehrere Eber zum Einsatz kommen sollten und die Zuchtwerte (und damit die Stärken und Schwächen) von KB-Ebern besser bekannt sind als jene von Natursprungebern. Für die Mastferkelerzeugung hingegen eignet sich der Einsatz eines Natursprungebers.
Worauf achten bei Natursprungebern?
- Die Leistungsmerkmale des Ebers anhand der Zuchtwertschätzung überprüfen.
- Der Eber sollte, wenn verfügbar, reinerbig auf E. coli F18 und E. coli F4 resistent sein.
Warum kein Endstufeneber als Vater?
- Keine Berücksichtigung der Muttereigenschaften in der Zucht
- Deutlich reduzierte Milchleistung, dadurch höhere Aufzuchtverluste und inhomogene Würfe (tiefere Ferkelaufzuchtrate)
- Exterieurmerkmale ungenügend gewichtet (Gesäuge und Fundament zu wenig berücksichtigt)
Auswahl der Väter der Jungsauen
Wie bei der Auswahl der Mütter müssen auch bei der Auswahl der Eber die Zuchtwerte beachtet werden. Diese sollten zu den Grundsätzen des Biolandbaus passen. Die Bezeichnungen der Leistungsdaten der Zuchtorganisationen können variieren.
Vor der Samenbestellung sollten die verfügbaren Eber und ihre Leistungsdaten im Internet abgerufen und bewertet werden. Das züchterische Risiko sollte auf verschiedene Väter verteilt werden. Derselbe Eber sollte nur für maximal 10 % der Jungsauen eingesetzt werden. Aber alle Besamungen einer Rausche müssen mit demselben Eber durchgeführt werden, um die Abstammung sicherzustellen.
Eberauswahl: Worauf achten?
- Eher tiefe bzw. negative Anzahl lebend geborener Ferkel
- Tiefer bzw. negativer Anteil untergewichtiger Ferkel
- Hohe Ferkelaufzuchtrate
- Hohe Gesäugequalität